Kauffrau/Kaufmann EFZ
Die neue kaufmännische Grundbildung basiert auf einer umfassenden Berufsfeldanalyse. Sie zeigt: Kaufleute von morgen handeln in agilen Arbeits- und Organisationsformen, interagieren in einem vernetzten Arbeitsumfeld und arbeiten mit neuen Technologien. Das setzt technische Fertigkeiten und eine digitale Denkweise, Sozial- und Selbstkompetenzen sowie kritisches Denken und Kreativität voraus. Die neue kaufmännische Grundbildung ist konsequent auf Handlungskompetenzen ausgerichtet. Sie befähigt die Lernenden zum Umgang mit Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft sowie zum lebenslangen Lernen.
- Abgeschlossene Volksschule mit mittleren bis guten Leistungen
- Interesse an kaufmännischen Arbeiten im Büro
- Vernetztes Denken und Organisationsfähigkeit
- Selbstständigkeit und Kundenorientierung
- Mündliche und schriftliche Sprachgewandtheit in der ersten Landessprache sowie in zwei Fremdsprachen
- Kompetente Anwendung digitaler Medien
- Gute Auffassungsgabe und Flair für Zahlen
- Wir empfehlen, bis zum Antritt der Lehre das Zehnfinger-System auf der Tastatur zu erlernen. Beachten Sie unseren Vorkurs «Tastaturschreiben».
- Die Website Anforderungsprofile.ch zeigt auf, welche schulischen Kompetenzen für die Ausbildung zur Kauffrau/zum Kaufmann EFZ besonders bedeutsam sind.
- Das Kompetenzraster der Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern zeigt auf, welche Anforderungen beim Eintritt in die Berufslehre in den Fächern Deutsch und Mathematik vorausgesetzt werden.
Die Kauffrau und der Kaufmann EFZ sind in unterschiedlichsten Branchen tätig. Sie sind in allen Zweigen der Wirtschaft und Verwaltung und oft auch in sozialen Berufen zu finden. Vom Einzelarbeitsplatz in einem kleinen Betrieb bis zum Grossraumbüro in einer Bank ist alles dabei. Nach Abschluss der Lehre mit dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis stehen Kaufleuten viele Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Unter anderem können sie die Berufsmaturität in einem oder zwei Jahren erwerben.
Die Ausbildung im Lehrbetrieb, in der Berufsfachschule sowie in den überbetrieblichen Kursen erfolgt in fünf Handlungskompetenzbereichen.
In der Berufsfachschule legen die Lernenden die Basis (Grundlagenwissen und Fertigkeiten) für erfolgreiches Handeln im Berufsalltag.
- HKB A Handeln in agilen Arbeits- und Organisationsformen
- HKB B Interagieren in einem vernetzten Arbeitsumfeld
- HKB C Koordinieren von unternehmerischen Arbeitsprozessen
- HKB D Gestalten von Kunden- oder Lieferantenbeziehungen
- HKB E Einsetzen von Technologien der digitalen Arbeitswelt
Fremdsprachen
Kaufleute EFZ vertiefen im Rahmen ihrer Ausbildung zwei Fremdsprachen. Französisch als erste Fremdsprache ist in die Handlungskompetenzbereiche integriert. Dabei erwerben die Lernenden mündliche und schriftliche Kompetenzen gemäss dem Niveau B1 des GER-Referenzrahmens. Die zweite Fremdsprache Englisch wird im Rahmen der Wahlpflichtbereiche unterrichtet. Wir empfehlen unseren Lernenden nach Abschluss des Unterrichts in den Fremdsprachen, für das persönliche Portfolio ein Sprachzertifikat auf dem Niveau B1 zu erwerben.
Wahlpflichtbereiche
Die Wahlpflichtbereiche tragen den persönlichen Voraussetzungen und Interessen der Lernenden Rechnung und werden im 1. und 2. Lehrjahr unterrichtet.
Optionen
Im 3. Lehrjahr werden in Absprache mit dem Lehrbetrieb einzelne Handlungskompetenzbereiche vertieft.
Die Lernenden besuchen den Berufsfachschulunterricht im 1. und 2. Lehrjahr an zwei Tagen pro Woche und im 3. Lehrjahr an einem Tag.
Zusätzlich zum Pflichtunterricht können sie weitere schulische Angebote wie Förder- und Freikurse etc. nutzen.
In freiwilligen Sprachaufenthalten (Frankreich Ende 1. Lehrjahr, England im 2. Lehrjahr) können neben der Vertiefung der Fremdsprachenkenntnisse auch wichtige soziale und persönliche Kompetenzen aufgebaut werden.
Wahlpflichtbereich 1: Englisch auf Niveau B1 (Verstehen, Sprechen, Schreiben) nach GER-Referenzrahmen. Die Lernenden entwickeln ihre Kompetenzen in Englisch weiter, um sich im geschäftlichen Umfeld schriftlich und mündlich routiniert ausdrücken zu können. Für leistungsstarke Lernende bieten wir im WPB 1 auch ein Niveau B2 an (Voraussetzung: 60 % im Einstufungstest, Empfehlung der Lehrperson, Note 5.0 + im Zwischenbericht).
Wahlpflichtbereich 2: Englisch auf Niveau B1 (Verstehen, Sprechen) und Niveau A2 (Schreiben) des GER-Referenzrahmens. Die Lernenden entwickeln ihre Kompetenzen in Englisch weiter und bearbeiten zudem ein individuelles, interdisziplinär angelegtes Projekt.
Der Unterricht in den Wahlpflichtbereichen 1 und 2 ist im ersten Semester (EFZ) identisch. Im Dezember des 1. Lehrjahrs (EFZ) erhalten die Lehrbetriebe eine Rückmeldung aus der Berufsfachschule, die bei der Wahl des Wahlpflichtbereichs unterstützen soll. Ab dem 2. Semester (EFZ) wird der Unterricht in separaten Klassen (WPB 1 B1, WPB 1 B2 und WPB 2) geführt.
Der Unterricht in den Wahlpflichtbereichen endet im zweiten Lehrjahr, die Wahlpflichtbereiche fliessen in die Erfahrungsnote Berufsfachschule ein. Es findet keine Abschlussprüfung statt. Wir ermutigen jedoch unsere Lernenden, ein Sprachzertifikat (z. B. Englisch PET B1) für das persönliche Portfolio zu erwerben.
Empfehlung anlässlich des Zwischenberichts im Dezember:
Bei einer 4.0 – im Wahlpflichtbereich empfehlen wir ab dem 2. Semester (EFZ) den Wahlpflichtbereich 2.
Bei einer 4.5 + im Wahlpflichtbereich sind ab dem 2. Semester (EFZ) beide Wahlpflichtbereiche möglich.
Die Empfehlung für den WPB 1 B2 wird nicht im Zwischenbericht ausgewiesen, siehe oben.
Das Anmeldeformular für die Wahl des Wahlpflichtbereichs ist ab der Kalenderwoche 49 aufgeschaltet.
Folgende Optionen stehen zur Auswahl:
- Finanzen: Elemente des Rechnungswesens anwenden
- Kommunikation in der Landessprache: Anspruchsvolle Beratungs-, Verkaufs- und Verhandlungssituationen
mit Kunden oder Lieferanten in der Landessprache gestalten - Kommunikation in der Fremdsprache: Anspruchsvolle Beratungs-, Verkaufs- und Verhandlungssituationen
mit Kunden oder Lieferanten in der Fremdsprache gestalten - Technologie: Technologien im kaufmännischen Bereich einrichten und betreuen sowie grosse Datenmengen im Unternehmen auftragsbezogen auswerten
Im Herbst des zweiten Lehrjahres einigen sich die Lehrvertragsparteien auf eine Option.
Die Semesterzeugnisnoten der Optionen fliessen in die Erfahrungsnote Berufsfachschule ein. Es findet keine Abschlussprüfung statt.
Berufskenntnisse und Allgemeinbildung | 1. Lehrjahr | 2. Lehrjahr | 3. Lehrjahr | Total |
HKB A: Handeln in agilen Arbeits- und Organisationsformen | 40 | 40 | 80 | 160 |
HKB B: Interagieren in einem vernetzten Arbeitsumfeld | 40 | 80 | 80 | 200 |
HKB C: Koordinieren von unternehmerischen Arbeitsprozessen | 120 | 160 | 40 | 320 |
HKB D: Gestalten von Kunden- oder Lieferantenbeziehungen | 160 | 160 | 320 | |
HKB E: Einsetzten von Technologien der digitalen Arbeitswelt | 160 | 80 | 240 | |
Wahlpflichtbereiche: Zweite Fremdsprache Englisch Wahlpflichtbereich: Individuelle Projektarbeit |
120 | 120 | 240 | |
Option: Finanzen Option: Kommunikation Landessprache Option: Kommunikation Fremdsprache Option: Technologie |
120 | 120 | ||
Sport | 80 | 80 | 40 | 200 |
Total | 720 | 720 | 360 | 1’800 |
1. Lehrjahr | 2. Lehrjahr | 3. Lehrjahr |
Montag und Dienstag | Montag und Dienstag | Montag |
Montag und Dienstag | Montag und Dienstag | Mittwoch |
Donnerstag und Freitag | Donnerstag und Freitag | Freitag |
Lernende der Branchen «Notariate Schweiz» und «Reisen» besuchen aufgrund der ÜK-Regelung den Unterricht wie folgt:
Ausbildungsstart | 1. Lehrjahr | 2. Lehrjahr | 3. Lehrjahr |
2023 | Donnerstag und Freitag | Donnerstag und Freitag | Freitag |
2024 | Montag und Dienstag | Montag und Dienstag | Montag oder Mittwoch |
2025 | Donnerstag und Freitag | Donnerstag und Freitag | Freitag |
2026 | Montag und Dienstag | Montag und Dienstag | Montag oder Mittwoch |
Lernen an der Kaufmännischen Berufsfachschule
Links
Merkblatt: Die neue KV-Lehre ab 2023
Grundlagendokumente der Schweizerischen Konferenz der kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranchen
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI