
Erweiterte Grundbildung mit BM 1
Lernende des E-Profils mit BM 1 (erweiterte kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität) verfügen über besonders gute Voraussetzungen für zahlreiche anspruchsvolle Spezialisierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten im kaufmännischen Bereich. Das breite Spektrum der späteren beruflichen Möglichkeiten bringt es mit sich, dass sich junge Menschen mit ganz verschiedenen Anlagen und Fähigkeiten für die erweiterte kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität entschliessen.
Die BM 1 ermöglicht den prüfungsfreien Zugang zu einer Fachhochschule (in berufsverwandten Studiengängen). Auch der erleichterte Eintritt in die Pädagogische Hochschule (mit Ergänzungs-/ Aufnahmeprüfung) sowie der Zugang zur Uni via Passerelle stellen attraktive Gründe für den Besuch der BM 1 dar. Die Berufsmaturität schafft aber auch gute Voraussetzungen für Weiterbildungslehrgänge auf Stufe Fachausweis, z. B. Gemeindefachmann/-frau.
Die Grundbildung dauert drei Jahre. Mit dem bestandenen Qualifikationsverfahren verfügen die Lernenden über zwei Ausweise:
- Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis «Kauffrau/Kaufmann» und
- Berufsmaturitätsausweis (Typ Wirtschaft)
- Sehr gute Sekundarschülerinnen und -schüler oder Schülerinnen und Schüler im 1. Ausbildungsjahr Gymnasium, 9. Schuljahr (GYM1)
- Freude am Lernen, selbständiges Lernen und Arbeiten, Leistungsbereitschaft, Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit, Ausdauer, Neugier an Neuem, Freude an der schulischen kaufmännischen Ausbildung
- Sprachkenntnisse: Sowohl in der ersten Landessprache (Deutsch) wie auch in Französisch und Englisch (sehr) gute mündliche und schriftliche Ausdrucksfähigkeit (in den Fremdsprachen Niveau A2 gemäss Gemeinsamem Europäischen Referenzrahmen für Sprachen), Freude an deutscher Literatur
- Interesse an Wirtschafts- und Gesellschaftsfragen, sehr gute Leistungen in Mathematik, Zusammenhänge erkennen können (vernetztes Denken)
- Interesse an geschichtlichen Zusammenhängen und an politischen Fragestellungen
- Im Tastaturschreiben ist kein Unterricht vorgesehen. Deshalb müssen die Lernenden bei Lehrbeginn das Zehnfingersystem beherrschen, damit sie den Leistungsanforderungen in der Schule und am Arbeitsplatz gerecht werden können. Nicht zuletzt sprechen ergonomische Gründe für diese grundlegende Kompetenz. Die bwd KBS bietet die Möglichkeit, den Vorkurs «Tastaturschreiben» vor Lehrbeginn zu besuchen; der Kurs wird jeweils im Oktober ausgeschrieben und dauert von Februar bis Juni.
- Die Website Anforderungsprofile.ch zeigt auf, welche schulischen Kompetenzen für die Ausbildung zur Kauffrau/zum Kaufmann EFZ besonders bedeutsam sind.
Prüfungsfrei wird aufgenommen, wer von der Sekundarschule für die Berufsmaturität empfohlen wird oder das erste Semester GYM1 erfolgreich besucht hat. Die Anmeldung erfolgt hier. Wer nicht direkt aus der Volksschule kommt, füllt dieses Formular aus. Wenn keine Online-Anmeldung möglich ist, bitte das Sekretariat unter 031 330 19 88 kontaktieren.
Wer die Bedingungen für eine prüfungsfreie Aufnahme nicht erfüllt, wird zur Aufnahmeprüfung aufgeboten.
Prüfungsfächer und -zeiten
Deutsch 75 Minuten schriftlich
Französisch 45 Minuten schriftlich, 5 Minuten mündlich
Englisch 45 Minuten schriftlich
Mathematik 75 Minuten schriftlich
Prüfungsstoff
Gemäss Lehrplan Sekundarstufe 1, 1. Semester des 9. Schuljahres (inkl. Mittelschulvorbereitung).
Prüfungsform und -Inhalte
Die detaillierten Hinweise werden jährlich im Amtlichen Schulblatt (e-ducation) durch die Bildungs- und Kulturdirektion publiziert.
Deutsch Textproduktion (es stehen zwei Aufsatzthemen zur Auswahl)
Französisch Kommunikative Handlungsfähigkeit (Hören, Lesen, Schreiben, Sprechen)
Englisch Textverständnis, Grammatik, Textproduktion, Wortschatz
Mathematik Algebra, Sachrechnen und Geometrie
Bestehensnorm
Die Prüfung ist bestanden, wenn der gewichtete Durchschnitt der vier Prüfungsnoten mindestens 4.0 beträgt; Mathematik wird doppelt gewichtet.
Aufnahmeprüfung
Anmeldeschluss
Samstag, 15. Februar 2023
Prüfung
Samstag, 11. März 2023
Ort
bwd Bern, Papiermühlestrasse 65, 3014 Bern
Alte Prüfungsserien
Für die individuelle Vorbereitung empfiehlt sich die Bearbeitung alter Aufnahmeprüfungen.
Basis bildet ein vom Mittelschul- und Berufsbildungsamt genehmigter Lehrvertrag. Der Hauptteil des betrieblichen Wissens und Könnens wird bei der praktischen Arbeit im Lehrbetrieb erworben und mit dem Besuch von überbetrieblichen Kursen ergänzt.
Die Berufsfachschule vermittelt die theoretischen Grundlagen für das berufliche Handeln und fördert die Allgemeinbildung und Handlungskompetenzen.
Die Lernenden besuchen den Berufsfachschulunterricht an zwei Tagen pro Woche.
Zusätzlich zum Pflichtunterricht können Lernende weitere schulische Angebote wie Freifachkurse etc. nutzen.
In freiwilligen Sprachaufenthalten können neben der Vertiefung der Fremdsprachenkenntnisse auch wichtige soziale und persönliche Kompetenzen aufgebaut werden.
Nebst der Fachkompetenz in den Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächern sowie «Information/Kommunikation/Administration IKA» und «Sport» erweitern die Lernenden ihre Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenzen, damit sie über die notwendigen Handlungsinstrumente verfügen, um Situationen des Berufsalltags erfolgreich zu meistern.
Die Methodenkompetenzen umfassen
- effizientes und systematisches Arbeiten
- vernetztes Denken und Handeln
- erfolgreiches Beraten und Verhandeln
- wirksames Präsentieren
Zu den Selbst- und Sozialkompetenzen gehören
- Leistungsbereitschaft
- Kommunikationsfähigkeit
- Teamfähigkeit
- Umgangsformen
- Lernfähigkeit
- ökologisches Bewusstsein
Lehrjahr (durchschnittliche Anzahl Lektionen/Woche) |
1. | 2. | 3. | Total |
Grundlagenfächer | ||||
Deutsch (D) | 2 | 2 | 2 | 240 |
Englisch (E) | 2 | 2 | 2 | 240 |
Französisch (F) | 2 | 2 | 2 | 240 |
Mathematik (M) | 2 | 2 | 2 | 240 |
Schwerpunktfächer | ||||
Finanz- und Rechnungswesen (FR) | 3 | 2 | 2 | 280 |
Wirtschaft und Recht (WR) | 3 | 2 | 3 | 320 |
Ergänzungsfächer | ||||
Geschichte und Politik (GP) | 1 | 2 | 120 | |
Technik und Umwelt (TU) | 1 | 2 | 120 | |
Interdisziplinäres Arbeiten | ||||
IDAF 1 – 4 | in die Fächer integriert | |||
IDPA | 1 | 40 | ||
weitere Fächer | ||||
Information/Kommunikation/Administration (IKA) | 2 | 2 | 160 | |
Sport | 2 | 2 | 1 | 200 |
Total Lektionen | 18 | 18 | 19 | 2’200 |
Am Ende jedes Semesters wird ein Zeugnis ausgestellt, in dem die Beurteilung der Leistung für jedes Fach eingetragen ist. Auf der Grundlage dieses Zeugnisses entscheidet die Schulleitung über die Promotion. Die definitive Promotion erfolgt, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
- Der Durchschnitt der Zeugnisnoten beträgt 4.0 (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer),
- die Summe der Notenabweichungen unter 4.0 beträgt nicht mehr als zwei Notenpunkte,
- höchstens zwei Noten sind ungenügend.
Werden diese Bedingungen nicht erfüllt, spricht die Schulleitung eine provisorische Beförderung aus.
Wer in der BM 1 ein zweites Mal die Bedingungen für die definitive Promotion nicht erfüllt, kann die Ausbildung nicht in der BM fortsetzen und wird in der Regel in eine Klasse der erweiterten kaufmännischen Grundbildung (E-Profil) umgeteilt.
Profilwechsel ins E-Profil
können in Absprache mit der Schulleitung auf ein Semesterende erfolgen.
Profilwechsel ins E-Profil mit BM 1
Der Profilwechsel kann problematisch sein, weil Unterrichtsstoff im Fach Mathematik verpasst wurde.
Wechseln kann, wer
- im Zeugnis des 1. Semesters einen Notendurchschnitt von 5.5 hat (W+G zählt doppelt),
- das schriftliche Einverständnis des Lehrbetriebs für diesen Wechsel nachweist (Beachten Sie die Schultage.),
- bereit ist, verpasste Unterrichtsinhalte selber nachzuarbeiten.
Ausbildungsstart | 1. Lehrjahr | 2. Lehrjahr | 3. Lehrjahr |
2020 | Montag und Dienstag | Montag und Dienstag | Montag und Dienstag |
2021 | Donnerstag und Freitag | Donnerstag und Freitag | Donnerstag und Freitag |
2022 | Montag und Dienstag | Montag und Dienstag | Montag und Dienstag |
2023 | Donnerstag und Freitag | Donnerstag und Freitag | Donnerstag und Freitag |
Links
Grundlagendokumente der Schweizerischen Konferenz der kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranchen
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI