Kaufleute 2022

Was ändert sich mit der neuen Ausbildung Kaufleute 2022?

Kaufleute 2022 verbindet bewährte Elemente der heutigen Ausbildung mit notwendigen Innovationen: Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen an allen drei Lernorten integrieren und fördern, zu lebenslangem Lernen befähigen, selbstorganisiertes Lernen und Arbeiten fördern und begleiten. Die konsequente Orientierung an Handlungskompetenzen – also die Ausrichtung an den berufspraktischen Tätigkeiten – ist ein ganz grosses Anliegen der Reform.

Wie sieht das neue Qualifikationsprofil aus?

Die im Qualifikationsprofil beschriebenen Handlungskompetenzbereiche bilden die Struktur der Ausbildung und des Qualifikationsverfahrens. Im Unterschied zum derzeit gültigen Qualifikationsprofil sind die fünf Handlungskompetenzbereiche (A bis E) für alle Lernorte identisch:

A Handeln in agilen Arbeits- und Organisationsformen

B Interagieren in einem vernetzten Arbeitsumfeld

C Koordinieren von unternehmerischen Arbeitsprozessen

D Gestalten von Kunden- und Lieferantenbeziehungen

E Einsetzen von Technologien der digitalen Arbeitswelt

Weshalb verschwinden die Profile?

Die Verbundpartner sind der Ansicht, dass sich die Profile in der heutigen Form nicht ausreichend bewährt haben. Obwohl sich das B-Profil vom E-Profil seit 2012 nur im schulischen Teil der Ausbildung unterscheidet, war die Wahrnehmung bei den Lehrbetrieben und auf dem Arbeitsmarkt teilweise eine andere. Mit der neuen KV-Lehre wird es vielfältige und weniger starre Möglichkeiten geben, um auf die individuellen Stärken der Lernenden und die Anforderungen der Lehrbetriebe einzugehen. Etwa mittels Optionen, Wahlpflichtfächern und einem persönlichen Portfolio.

Inwiefern verändert sich das Qualifikationsverfahren?

Das neue Qualifikationsverfahren wird handlungskompetenzorientiert ausgerichtet sein: Die Lernenden sollen zeigen, dass sie ihr erworbenes Können im Berufsalltag anwenden können.

Alle drei Lernorte erteilen Erfahrungsnoten: Insgesamt 40 % der Abschlussnote mit folgender Beurteilung: Beurteilung Betrieb 25 %, Berufsfachschule 50 %, üK 25 %.

Im Qualifikationsverfahren mit Abschlussprüfung werden die Handlungskompetenzen in den nachstehenden Qualifikationsbereichen wie folgt geprüft:
Abschlussprüfung Berufsfachschule / Berufskenntnisse im Umfang von 4.75 Stunden (davon 1 Stunde mündlich und 3.75 Stunden schriftlich). Die schriftliche Prüfung dauert damit deutlich weniger lang als bisher. Verschiedene Handlungen werden branchenübergreifend und mit vorgegebenen Hilfsmitteln simuliert.
Abschlussprüfung Betrieb / praktische Arbeit (eine branchenspezifisch geleitete Fallarbeit) im Umfang von 50 Minuten exkl. Vorbereitung. Zur Prüfung der Berufspraxis wird es somit keine schriftliche Prüfung mehr geben. Die Umsetzung erfolgt in der Branche (nicht im Lehrbetrieb).

Die gewählte Option und der Wahlpflichtbereich sind nicht Bestandteil der Abschlussprüfung, sondern der Erfahrungsnoten. Zusätzliche Kompetenznachweise (wie Sprachzertifikate, Auslandsaufenthalte, Auszeichnungen, Computerkurse, branchenspezifische Zertifikate) werden in einem persönlichen Portfolio mitgeführt.

Mehr Informationen

Schweizerische Konferenz der kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranchen (SKKAB)

▪ Aktuelle Informationen: Aktuell | SKKAB
▪ Informationen zur Umsetzung: Kaufleute 2022 | SKKAB